Ein Garten, der Generationen Freude macht

Auf dem Areal des «Acherhofs» in Schwyz ist ein Garten entstanden, den Kinder ebenso nutzen wie Bewohnende der Alterswohnungen.

Unter der Anleitung von Beata Franzini pflanzen die «Hofstatt»-Schulkinder Kartoffeln.

Unter der Anleitung von Beata Franzini pflanzen die «Hofstatt»-Schulkinder Kartoffeln.

Im Garten vor der Hofstattschule in Schwyz herrscht Hochbetrieb. Es geht ans Kartoffelnpflanzen. Die Kinder scharen sich um Beata Franzini. Sie zeigt, wie es geht. Die Kinder graben Mulden, legen Schafwolle als Dünger hinein und darauf die Kartoffeln. Ein Mädchen findet beim Graben einen Wurm, nimmt ihn in die Hand, beobachtet ihn, spielt mit ihm. Dann wird weiter gegärtnert, bis es in die Pause geht.

Der Biogarten vor der Hofstattschule ist ein Gemeinschaftsprojekt. Das Land wurde von der Stiftung Acherhof zur Verfügung gestellt. Im Mai 2022 wurden die ersten Beete von Mitgliedern des Kiwanis Clubs Brunnen-Waldstätte und Lehrpersonen der Hofstattschule angelegt. Seither ist der Garten dank finanzieller Unterstützung durch Kiwanis, dank des Engagements der Privatschule Hofstatt Schwyz und der Nachbarn von den «Acherhof»-Alterswohnungen angewachsen.

Alle Mitwirkenden legen ihre Ressourcen zusammen

Im Garten findet Jung und Alt zusammen. Die Idee geht zurück auf den Schwyzer Fredy Suter. Der 2023 verstorbene Architekt hat für die Stiftung Acherhof das Areal mitentwickelt und die Schule mit Kiwanis zusammengebracht. Die Kiwanerin Beata Franzini ist die treibende Kraft hinter diesem Schulgarten und eine leidenschaftliche Vermittlerin. Es gehe familiär zu und her, das sei ihr Motor. «Ich könnte die Grossmutter der Kinder sein», lacht sie. Als weitere Kinder dazukommen, wird sie herzlich begrüsst.

Rund 40 Kinder der Basis- und Primarstufe haben den Garten im Rahmen des Unterrichtsfachs Natur, Mensch und Gesellschaft fest in ihren Stundenplan integriert und sind daher regelmässig vor Ort aktiv. Der Einsatz lohnt sich. Im Sommer wird geerntet. Das Gemüse kommt in die Schulküche und dann auf den Tisch. Die Kinder dürfen auch Früchte und Gemüse nach Hause nehmen. Schulleiter Silas Inderbitzin sagt: «Es ist ein megalässiges Projekt, in das Beata Franzini ihre ganze Energie steckt.» Der Schulleiter ist überzeugt, dass dies nur so gut funktioniert, weil alle Mitwirkenden ihre Ressourcen zusammenlegen würden. Die grösseren Kinder haben im untersten Teil des Gartens eine Grillstelle gebaut. Da kann man zusammensitzen. Auch die Kiwanis kommen zweimal im Jahr zum Arbeiten und Grillieren in den Garten. Mit einem eigenen Beet sind die Bewohnerinnen und Bewohner der Alterswohnungen aktiv eingebunden. Die Feuerstelle diente ihnen bereits mehrfach als Treffpunkt für gemütliche Sommerabende.

Beata Franzini begrüsst gerade Peter Kokol, Bewohner einer Alterswohnung. Er ist der Götti der Silberlinde im oberen Bereich des Gartens. Weil es im Sommer ganz schön heiss werde, regte er an, für etwas Schatten einen Baum zu pflanzen. Regelmässig schaut er nach der Silberlinde und dem Quittenbaum im unteren Bereich. «Der Garten bedeutet mir sehr viel», erzählt der Senior.

Es gibt auch Plagen im Garten

Überall ragen Stecken aus dem Boden. Was ist ihre Funktion? Beata Franzini erklärt: «Sie sollen die Kinder davon abhalten, kreuz und quer durch den Garten zu rennen. Die Kinder sollen lernen, auf den Wegen zwischen den Beeten zu gehen.» Das sei für die Kleinen, wenn sie voller Eifer gärtnern würden, eine Herausforderung. Beata Franzini zeigt den Beerenhügel und eine Totholzhecke. Und sie sagt: «Es gibt auch Plagen, zum Beispiel Mäuse und Werren.» Aber es kommen auch willkommene Tiere, wie die Wildbienen. Selbst die Katze vom Nachbarn mag es, wenn etwas läuft. Sie setzt sich in den Garten und gehört auch dazu.

Text und Bild: Silvia Camenzind

Erschienen im Bote der Urschweiz, 29. 4. 2025