Die Tagesschule Schwyz zügelt in den Acherhof

Das Mehrgenerationenprojekt in Schwyz wird mit dem Einzug der Privatschule komplettiert.

Die Tagesschule Schwyz zieht ins Haus Acher ein und ergänzt das Mehrgenerationenprojekt im Hauptort. Schulleiter Silas Inderbitzin und sein Team sind begeistert.

Die Tagesschule Schwyz zieht ins Haus Acher ein und ergänzt das Mehrgenerationenprojekt im Hauptort. Schulleiter Silas Inderbitzin und sein Team sind begeistert.

Im Parterre des Gebäudes vis à vis sind Kindergarten und Primarschule vorgesehen. In der Mitte entsteht dadurch ein «perfekter Pausenplatz».

Im Parterre des Gebäudes vis à vis sind Kindergarten und Primarschule vorgesehen. In der Mitte entsteht dadurch ein «perfekter Pausenplatz».

Nach dem Alterszentrum, Wohnen 60+ und den Familienwohnungen ergänzt nun auch noch eine Schule «das neue Dorfquartier für alle Generationen», wie die Stiftung Acherhof ihr Mehrgenerationenprojekt selbst beschreibt. So werden nach den Sommerferien neu im Haus Acher Oberstufenschüler die Schulbank drücken. Indem 430 Jahre alten Haus sind zudem auch die Cafeteria, das Lehrerzimmer und das Büro der Schulleitung vorgesehen. Im Parterre des U-förmigen Gebäudes vis à vis (ehemals FFS) kehrt mit Kindergarten und Primarschule ebensoviel Leben ein.

Die Stiftung Acherhof vermietet die Räumlichkeiten an die Tagesschule Schwyz. «Für uns ist es ein Glücksfall, die optimale Lösung», sagt Schulleiter Silas Inderbitzin gegenüber dem «Boten der Urschweiz». Lange sei man auf der Suche nach einem geeigneteren Objekt als das jetzige Gebäue gewesen, nun sei man fündig geworden. Die Tagesschule Schwyz ist derzeit noch in Rickenbach an der Bergstrasse im Schulhaus Höfli der Gemeinde Schwyz einquartiert. «Die Bedingungen sind schon länger nicht mehr ideal. Das Haus in Rickenbach ist sanierungsbedürftig, liegt dezentral und nahe an der Strasse», erklärt Inderbitzin. Zudem herrsche wegen der Entsorgungsstelle vor der Schule doch viel Verkehr. Ganz anders die Situation im Acherhof: Die Tagesschule wird neu mitten in Schwyz, aber völlig ungestört vom Verkehr liegen. Die Anordnung der Gebäude und Mauern lässt zudem einen Innenhof entstehen, der «ein perfekter Pausenplatz und Treffpunkt ist».

Gemeinsame Beschäftigungen von Kindern und Senioren denkbar

Mit dem Einzug der Schule in den Acherhof wird dort sozusagen das fehlende Puzzlestück für das gross angelegte Mehrgenerationenprojekt gelegt. «Wir sind die ideale Ergänzung für dieses innovative Vorhaben, das in der Region einzigartig ist», führt Inderbitzin aus. Er sei sich sicher, dass die Seniorinnen und Senioren Freude daran haben werden, dass in Zukunft Schulkinder den Acherhof zusätzlich belebenwerden. «Und mit den aktuell 50 Kindern, hält sich der Lärm auch in Grenzen», so Inderbitzin. In einem zweiten Schritt wolle man zudem zusammen mit der Stiftung Acherhof prüfen, ob auch gemeinsame Projekte von Kindern und Senioren möglich seien. «Etwa die Gartenpflege oder Spaziergänge», nennt der Schulleiter Beispiele. Ähnliche Projekte an anderen Orten hätten gezeigt, dass insbesondere zwischen jüngeren Kindern und älteren Senioren gute Beziehungen entstehen können, wovon beide Seiten profitieren würden. «Oft blühen Betagte dadurch regelrecht auf. Und Kinder können viel von der Lebenserfahrung der älteren Generation lernen», sagt Inderbitzin.

Ehe es aber so weit ist, steht noch viel Arbeit an. «Das wird zeitlich knapp. Während der Sommerferien müssen wir alles zügeln, sodass wir rechtzeitig starten können», sagt Inderbitzin. Deshalb sei man froh, dass man bereits jetzt schon einige Arbeiten am neuen Ort ausführen und die ersten Zügelkisten deponieren könne. «Wir freuen uns alle riesig auf unsere neue Schule», strahlt Inderbitzin.
 

Tagesschule Schwyz

Die Tagesschule Schwyz ist eine öffentlich anerkannte aber privat finanzierte Schule. Trägerschaft und Rechtsform ist der gleichnamige Verein, der 1995 gegründet wurde. Das Angebot umfasst Kindergarten, Primarschule, Oberstufe und 10.Schuljahr. Weiter werden auch ein Mittagstisch und Kinderbetreuung vor und nach der Schule sowie in den Ferien angeboten.

Unterrichtet werden derzeit insgesamt 50 Kinder, die aus der erweiterten Region Schwyz und vereinzelt auch aus anderen Kantonen kommen. «Die Warteliste ist lang», sagt Schulleiter Silas Inderbitzin. Mehr kann und will die Schule nicht aufnehmen, da ansonsten das Schulkonzept nicht mehr aufgeht. Denn die Schülerinnen und Schüler werden in kleinen altersgemischten Gruppen unterrichtet sowie ganzheitlich und individuell nach ihrem Entwicklungsstand gefördert. In diesen Punkten unterscheidet sich die Tagesschule Schwyz von der öffentlichen staatlichen Schule. Ansonsten orientiert sich aber auch die Tagesschule Schwyz am Lehrplan 21.

Beschäftigt werden derzeit zwölf Mitarbeitende (Klassenassistenten und Lehrpersonen). Finanziert wird die Schule durch das Schulgeld der Eltern, dass ich anderen steuerbaren Einkommen orientiert, sowie durch Sponsoren und Spenden.


Text und Fotos: Clavadetscher, erschienen im Bote der Urschweiz, 25. 5. 2020