«Um en Samichlausspruch zlernä bin i zwenig gärn id Schuel»

Dies bekam der Samichlaus von einem Bewohnenden aus der 3. Etage zu hören, als sich dieser erkundigte, ob ihm jemand einen Spruch aufsagen könnte. Kinder, die zu Besuch waren, übernahmen dies gern und ratterten ihr zuvor gelerntes Sprüchli beinahe im Chor herunter.

Bewohner Walter Dettling mit seinen Urgrosskindern.

Bewohner Walter Dettling mit seinen Urgrosskindern.

Am Mittwoch, 6. 12. 2023, war es wieder soweit, und der Samichlaus kam mit einem Engel und zwei Schmutzlis zu uns in den Acherhof. Der Klang der Hörner drang durch die Gänge und es war klar, der Samichlaus ist da.

Nach einer kurzen Besprechung ging es für die versammelte Mannschaft bereits los, und der Samichlaus stattete zuerst dem Haus Franziskus einen Besuch ab. Die Augen der Bewohnenden strahlten, als sie diesen grossen, bärtigen Mann in seinem goldenen Gewand, mit dem goldenen Buch und dem Stab sichteten. Die Schmutzlis erhielten jedoch skeptische Blicke zugeworfen, obwohl sie zwischendurch zeigten, dass auch sie ein Lächeln hinter ihrer Kutte versteckten. Alle Bewohnenden sassen im Kreis und wurden reihum vom Samichlaus besucht, der sich kurz neben sie setzte, um ihnen über ihre bekannten Taten aus dem goldenen Buch zu berichten. Ob da wohl nur Gutes drin stand?

Weiter ging es an diesem Nachmittag über die verschiedenen Wohngruppen, wo die Bewohnenden in den Stüblis bereits sehnsüchtig auf den hohen Besuch warteten. Teil­orts waren diese von den Bewohnenden sowie Angehörigen so gut besucht, dass sich der Samichlaus mit seinen Gefährten gewissermas­sen durchschlängeln musste, um ihnen persönlich den Samichlaussack zu überreichen.

In den Stüblis herrschte eine familiäre, herzliche und warme Atmosphäre und alle, samt Mitarbeitenden, freuten sich sehr über den Besuch. Es wurde viel gelacht, die Aussagen des Samichlauses wurden bestätigt, aber auch kritisch hinterfragt. Jedoch wurde der Samichlaus spätestens angelächelt, wenn er ihnen einen wunderschönen Sami­chlaus­sack überreichte. Manche Bewohnenden erkundigten sich, ob denn darin auch «Öppis z’Rauchä» sei. Der enthaltene Lebkuchen hat aber auch eine sehr ähnliche Form wie das Zigarettenpäckli. Ein weiterer Bewohner erkundigte sich «ob denn der Schmutzli so nöch muess sie», worauf der Samichlaus fragte «Wieso? Stink ich denn?» und der Bewohner antwortete «Nei, aber vielleicht bisseter». Eventuell kam diese Anspielung daher, dass die beiden Schmutzlis knurrten, sobald sie Aussagen hörten, bei denen sie nicht gleicher Meinung waren.

Fast in jeder Abteilung wurde über die Fasnacht diskutiert, ob diese in Schwyz oder Luzern besser sei. Da hatten die Schmutzlis schon einiges zu knurren. Als der Korb geleert und die Säckli verteilt waren, wurde der Samichlaus zum Abschluss gefragt: «Wo häsch denn jetzt eigentlich de grossi Sack, wo die Unartigen drin mitgnoh wärdid?» Bestimmt hat er diesen nicht mitgenommen, da er ihn bei uns im Haus nicht benötigen würde.

Bis nächstes Jahr und vielen Dank, lieber Samichlaus und Gefährten.

Text/Fotos: Katharina Helml, Aktivierungsfachfrau
   

Alle warten gespannt.
Alle warten gespannt.
Besuch im Haus Franziskus.
Besuch im Haus Franziskus.
Bewohnerin Gertrud Eichhorn hat den Engel an ihrer Seite.
Bewohnerin Gertrud Eichhorn hat den Engel an ihrer Seite.
Der Schmutzli steht auffällig nahe bei Bewohner Anton Wirthensohn …
Der Schmutzli steht auffällig nahe bei Bewohner Anton Wirthensohn …
Was hat der Samichlaus zu Bewohnerin Maria Maissen wohl gesagt …?!
Was hat der Samichlaus zu Bewohnerin Maria Maissen wohl gesagt …?!
Bewohner Walter Dettling mit seinen Urgrosskindern.
Bewohner Walter Dettling mit seinen Urgrosskindern.